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    674.fm aktuelle Sendung:

Thury Tonarm & DJ Funky Fresh Mike — Milestones

Sendung Muschel Radio

Erinnerungen an lange vergessene Kölner Clubwelten der 1960 – 1980er Jahre in Köln


Kurz gesagt

Frühaufsteher und Spätheimkommer aufgepasst: an diesen jungfräulichen Montagen macht Rolf Kistenich, was ihn so morgendlich umtreibt: mal gut gelaunt – mal grummelig. Keiner weiß wohin uns das wohl führt. Genau – der alte Spruch: „Der Weg ist das Ziel …“

Lang gesagt

Jeden letzten Montag: DJ Legenden Live / Club Legenden Live
Rolf wird uns in teilweise schon lange vergessene Kölner Clubwelten der 1960 – 1980er Jahre entführen und die Erinnerung an die prägende Musik und DJs ihrer Zeit im Nachtleben in Köln wiederaufleben lassen. Mit vielen Geschichten und Anekdoten. Selbst umtriebiger DJ (seit er 15 Jahre alt ist) wird er uns mitnehmen in das Revolution, Between, Gypsy’s, Lovers Club, Ganz Club und einige mehr.

DJ Legenden live. Cosmic Slop. Revolution – Between – Gypsy’s – eine Revision legendärer Kölner Clubs um Kult-DJ Jürgen Röder

Club Legenden Live. Lovers Club (1967-1973)

Club Legenden Live. Lovers Club (1967-1973) und Gaz Club (1985)

– Abwechselnd –

 

Cosmic Slop Köln
COSMIC SLOP – Eine Huldigung der coolsten 70er Jahre Clubs in Köln: Revolution (Köln-Porz) Between (heute Tsunami) und Gypsy’s (ehem. Lovers Club) mit einem der coolsten DJ’s aller Zeiten: Jürgen Röder (R.I.P. )

Inspiriert von der Clublegende, dem Lovers Club, der 1973 wegen Drogenproblemen geschlossen wurde, eröffnete Hubert Klein 1975 das Revolution auf der Hauptstrasse in Köln-Porz. An den Plattentellern schwitzte DJ Röder.

„Der Jürgen, mit seinen 200 Kilo, wie der über den Plattentellern hing, er war ein Genie in Sachen Musik, er war das Herz des „Revo“. Der flog für uns mit zwei leeren Koffern nach London und kam mit den ganzen noch unbekannten »Hämmerchen« zurück und verzückte sein sowieso schon verwöhntes Publikum immer wieder mit seiner exzentrischen Musikauswahl zwischen Miles Davis, Weather Report, Funkadelic, Betty Davis, King Crimson, Zappa und Alex Harvey (um die heute noch bekanntesten zu nennen).“

Weggelockt von Bernd Biesel in den damals von ihm neu eröffneten »Progressiv Club Between, Im Ferkulum 9 (heute Tsunami) landete Jürgen Röder 1978 in der Kölner Südstadt. Das Between lief sofort – nachdem bekannt wurde wer da auflegte, musste aber wegen Rockerterror und Anwohnerbeschwerden nach ca. 2 Jahren schließen.

 

Gipsy`s (Ex Lovers Club)
Nach einem kurzen Intermezzo im Crash am Rudolfplatz im Kölner Zentrum legte er in dem Laden auf, der früher alle inspiriert hat: im Gypsy’s (Ex Lovers Club) am Hohenzollerring. Hier fusionierte Jörgen Röder problemlos Punk- und New Wave-Acts wie Patti Smith, Killing Joke, Cabaret Voltaire, Human League, Kissing The Pink, Liaisons Dangereuses oder Ultravox in seinen Sound ein. Allmählich fügt sich so ein Puzzle aus Menschen und ihren Geschichten zum schillernden Bild einer kulturellen Epoche, in der Unangepasstheit noch anstrengend und die verschiedenen Szenen der Kölner Subkultur noch anarchisch und vielgestaltig waren.

Was ist eigentlich aus Jürgen Röder geworden? Jürgen Röder arbeitete später als Sterilisator in einem Krankenhaus, machte also einen richtigen Beruf. 2008 ist er verstorben. Eine verschleppte Grippe, er hat sich nicht richtig drum gekümmert, das Herz war zu schwach. Genug Stoff für ein Buch … sollte man meinen.

Rolf Kistenich war nur Fan – aber immer dabei. Nervte DJ Jürgen Röder wiederholt das ein oder andere Mal bei der Arbeit, um seinen Wissensdurst wegen der gerade laufenden Scheibe zu befriedigen. War man erfolgreich (was auch sehr abhing von Jürgen’s Laune), begann die eigentliche Arbeit: die Platte besorgen! Genau diese, zusammen mit vielleicht längst vergessenen oder später zu Hits gewordenen Platten, sollen jeden 3. Montag im Monat bei Muschelradio gespielt werden (…Funkadelic, Frank Zappa, Snafu, Betty Davis, Cymande, Meters, King Crimson, Isaac Hayes, Sly Stone, Kissing The Pink, Human League, Gil Scott Heron, Isley Brothers, Killing Joke, Cameo, Roy Ayers, Lynn Collins, Captain Beefheart, Mekons, Bar-Kays, Tim Buckley, The Undisputed Truth, Dr. John …).

 

Lovers Club
LOVERS CLUB (1967-1973)
Wo es im Kölner Diskothekenleben anfing, darüber herrscht unter Zeitzeugen weitgehende Einigkeit: Lovers Club hieß der Kult-Kellerschuppen am Hohenzollernring 97 (Nähe Friesenplatz). 1967 übernimmt Hans Sauer den ehemaligen Jazzclub TABU und eröffnet die erste richtige Kölner Diskothek. Schon 1973 muss der Laden wegen Drogen dicht machen. Sein Mythos wird aber noch heute via Fanseiten und Revival-Partys am Leben erhalten. Journalist und Szenekenner Wolfgang Linneweber (u.a. „Westzeit”) beschreibt den Laden als „Schmelztiegel der damals noch nicht separierten Kölner Szenen aus Künstlern, Nutten, Schwulen, Hippies und Halbwelttypen. Zu den Gästen gehörten illustre Figuren wie Peter Scholl-Latour, Udo Kier, Christine Kaufmann, Günter Netzer, Jimi Hendrix, The Rolling Stones, George Clinton, Deep Purple – aber auch kölsche Urgesteine wie Jürgen Zeltinger, Heiner Lauterbach und Purple Schulz“.

Der Lovers Club lebt vor allem durch die Exklusivität seiner Musik: brandheißes Vinyl, von den DJs direkt aus London importiert: Captain Beefheart, Miles Davis, King Crimson und andere Milestones zwischen Funk, Soul, Jazz und Psychedelic Rock. Für Rolf Kistenich (Jahrgang 1960 – eine Generation zu jung für’s damalige Kölner Nachtleben) kommen hier die alten Kult-Originalscheiben im „Lovers Club Spirit“ auf den Teller.

 

Gaz Club
GAS CLUB (1985) returns…
Zu einem der sagenumwobensten Läden der Kölner Clubkultur zählt heute noch bei Zeitzeugen und Szenekennern der Ganz Club – angesiedelt im damaligem Rotlichtviertel am Hildeboldplatz im Kölner Zentrum. Eröffnet im Februar 1985 – geschlossen von den Behörden im Oktober 1985 – lebte der Club nur ganze 9 Monate. An den Messingstangen der Tanzflächen, an denen sich kurz vorher noch die Stripperinnen geräkelt hatten, tanzte nun die erste Punk/New Wave/EBM Generation zwischen Luder, Laster, leichten Mädchen und schweren Jungs. Im plüschig gehaltenem, Mahagoni-Leder-Interior feierten Bands wie Sisters of Mercy, Depeche Mode, Einstürzende Neubauten oder Kid Creole & the Coconuts ungezwungen ihre Aftershow Parties …
In der „roten Bar“ im 1. Stock zwischen den Separeés konnte man ausruhen und hausgemachte Snacks zu sich nehmen.

Betreiber war Friedrich Schwandt aus Niederkassel der sein kurz vorher erworbenes Erbe investierte, um sich einen Traum zu erfüllen. Für den Sound aus den Boxen sorgte sein bester Freund Rolf Kistenich, auch aus Niederkassel, umtriebiger DJ der 80/90er im Rose Club, Blue Shell, M20, Six Pack. Freund und Resident DJ Dietz, lernte im Gaz Club Christa Erschfeld von 235 Media (damals auch noch in den Anfängen) kennen die dann 1986 zusammen den nicht minder legendären ersten Rose Club erfanden. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Inspiriert vom genauso legendärem BBC-DJ John Peel (der über das BFBS-Radioprogramm auch in Deutschland Kult-Status hatte) kam nur das Neueste, Subtilste oder längst Vergessenes auf die Plattenteller. Unerbittlich und hemmungslos subjektiv! Vom tanzbarem Elektropop (EBM) von DAF, Soft Cell oder Human League über The Fall, Joy Division, The Cure und Perlen von Suicide, Velvet Underground, Stooges bis Industrialsounds á la Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle oder Virgin Prunes.

Für Rolf Kistenich (nach einigen Arrangements als DJ in Bonn/Troisdorf) der Sprung ins Kölner Nachtleben. Damals selbst einer der Protagonisten bringt er neben den alten Platten den Ganz Club-Geist sozusagen persönlich mit ins Studio.

 

Genres: Soul, Funk, Disco, Jazz, Rock, Punk, Industrial, EBM, New Wave

Tags : Vinyl

Wann

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