674.fm aktuelle Sendung:
today1. November 2023
Gefördert von Kulturamt der Stadt Köln und Musikfonds e.V. Berlin
Nach zwei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit 674FM und über 20 live gestreamten Konzerten aus dem Studio in der Aachener Straße in Köln, startet lsbTV@674FM in neuen Räumlichkeiten am Ubierring in der Südstadt. Zum ersten Mal vor Publikum präsentiert lsbTV@674FM musikalische und visuelle Live-Sets. Ergänzt werden diese durch Künstlergespräche mit dem Publikum und im Chat, moderiert von Künstlern und Produzenten des Liquid Sky Artist Collective. Das Liquid Sky Artist Collective ist ein Zusammenschluss von Produzenten, DJs, bildenden Künstlern und Hardware-Designern aus der ganzen Welt. Das Kollektiv arbeitet in einem umfangreichen Netzwerk von Aktivitäten, Projekten und Websites. Die Arbeit des Kollektivs ist eine umfassende Erkundung künstlerischer und technologischer Innovationen vor dem Hintergrund des heutigen digitalen Zeitalters.
Feiern Sie mit uns dieses aufregende neue Kapitel in der Entwicklung von lsbTV@674FM, wo wir weiterhin außergewöhnliche Talente ins Rampenlicht stellen und einzigartige audiovisuelle Erlebnisse in einem Raum bieten, in dem sich Kunst, Musik und Technologie überschneiden.
liquidskyartistcollective
Die Musikszene ist reich an Experimenten, die den Klangraum erweitern und
neu definieren. In dieser Welt des ständigen kreativen Flusses erregt der
Düsseldorfer Musiker Axel Ganz, bekannt als Pondskater, besondere
Aufmerksamkeit. Seit 2019 taucht er in die Sphären des Live Codings ein, wo
das Schreiben von Quellcode nicht hinter den Kulissen, sondern im
Rampenlicht stattfindet – eine Praxis, die Performance, Musik und
Programmierung in einem einzigartigen Dialog vereint.
Pondskater hebt sich von der Masse ab, indem er den kreativen Prozess des
Codierens auf die Bühne bringt und den Zuschauern durch die Projektion
seines Monitors einen direkten Einblick gewährt. Diese Transparenz ist ein
elementarer Teil seiner Performance und schafft eine Verbindung zwischen
Künstler und Publikum, die in der elektronischen Musik ihresgleichen sucht.
In Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Künstlerin Katja Stuke entstehen
zusätzliche visuelle Schichten, die das Erlebnis um eine weitere Dimension
bereichern.
Pondskaters aktuelles Programm ist ein Kaleidoskop elektronischer Musik,
das von Downbeat bis hin zu rhythmisch komplexen Strukturen reicht. Seine
Kompositionen, die manchmal in dunkle Gefilde abdriften, sind geprägt von
einem tiefen Groove. Melodische Elemente hingegen zitieren afrikanische
und asiatische Einflüsse und weben ein Netz aus überlagerten Patterns, die
sich ohne Berührung des Dancefloors im Zuhörer verfangen.
Ganz, geboren 1965 in Gelsenkirchen, hat eine reiche musikalische
Vergangenheit, die in die 1980er Jahre zurückreicht, als er in diversen
Musikprojekten und Bands aktiv war. Seine künstlerische Reise führte ihn
durch die Welt der Filmmusik für Kurz- und Experimentalfilme und zu
renommierten Theatern wie dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem
Theaterhaus Gessnerallee in Zürich.
Seit 2009 navigiert er durch die Welt der algorithmischen Musikproduktion
und veröffentlicht unter dem Namen Pondskater Musik, die den
experimentellen und elektronischen Horizont erforscht. Im Jahr 2018 war er
Mitbegründer von „Toplap Düsseldorf“, einem lokalen Netzwerk, das sich der
generativen Kunst und algorithmischen Musik widmet. Hier schafft er einen
Rahmen für Künstler, um sich zu vernetzen und durch Konzerte und
Workshops die Kunstform weiterzuentwickeln.
Axel Ganz, der zwischen Düsseldorf und Telavi in Georgien lebt, ist mehr als
nur ein Musiker. Er ist ein Pionier, ein Klangforscher, der die digitale und
musikalische Welt verbindet. Sein Schaffen ist ein eindrucksvoller Beleg
dafür, wie Musik und Code eine neue Sprache bilden können, die sowohl für
den Verstand als auch für die Seele spricht. Pondskater ist nicht nur ein
Name auf einem Plakat, sondern ein Versprechen für ein Erlebnis, bei dem
die Grenzen zwischen dem Erzeuger und dem Empfänger von Musik
verschwimmen und wo jeder Ton, jede Zeile Code Teil einer größeren,
pulsierenden Erzählung wird.
pondskater
In den pulsierenden Gängen der Clubszene Kölns, wo das Visuelle und die
Musik in einer harmonischen Symbiose verschmelzen, etabliert sich ein
Name als Synonym für visuelle Avantgarde: Okinawa69. Mit einer fundierten
Ausbildung zum Grafik- und Motion Designer an der renommierten Ecosign
Akademie in Köln, hat Tasso Treis eine ästhetische Vision entwickelt, die weit
über das Gewöhnliche hinausgeht.
Seine Kunst, eine Fusion aus grafischer Präzision und kinetischer Poesie,
fand rasch ihren Weg zu den ikonischen Visuals für das Kölner Musiklabel
Kompakt. Dieser Kollaboration wuchs ein einzigartiges visuelles Vokabular,
das die minimalistische Essenz von Techno und Ambient in pulsierende Bilder
übersetzt.
Tasso Treis, ein Visionär in der Welt der bewegten Bilder, wurde auch zum
Gründungsmitglied des Bandbreite e.V. Hier schuf er ein VJ-Festival in
Zusammenarbeit mit der c/o pop, das durch die Kulturstiftung NRW und die
Bundeskulturstiftung gefördert wurde. Diese Plattform wurde zu einem
Katalysator für visuelle Künstler, um innovative Wege in der Verbindung von
Grafikdesign, Bewegtbild und Musik zu erkunden.
Der Ruf seiner Expertise und seines künstlerischen Ausdrucks hat Tasso
Treis auf einige der angesagtesten Festivals weltweit gebracht – von DGTL
über melt! und Lighthouse bis hin zu sound:frame, Coachella und
Straf∆Werk. Seine Rolle als Resident VJ verlieh diesen Veranstaltungen eine
unverwechselbare visuelle Identität, die im Gedächtnis der Festivalbesucher
fest verankert bleibt.
Seine internationale Präsenz wurde durch die Kooperation mit dem Goethe-
Institut weiter gestärkt, die ihn auf globale Plattformen brachte und einen
interkulturellen Dialog durch die universelle Sprache der Visuals ermöglichte.
Tasso Treis hat nicht nur auf Festivals einen bleibenden Eindruck
hinterlassen, sondern auch im renommierten Kontext der Neuen
Nationalgalerie Berlin mit der Live-Visuals-Installation „mp7 live media club“
und als Artist in Residence im MuseumsQuartier Wien.
Im pulsierenden Nachtleben von Köln ist Tasso Treis eine feste Größe im
Club Gewölbe, wo er als Resident VJ die Nächte in eine immersive Reise
durch Licht und Schatten verwandelt. Seine Beiträge zur visuellen Kultur
wurden von de:bug Musikmagazin anerkannt, das ihn unter die Top 20 VJs
wählte.
Nicht nur auf den Tanzflächen, auch auf Tourneen hat Okinawa69 für Acts wie
SuperMayer, Robin Schulz und Boys Noize maßgeschneiderte Visuals
kreiert, die die Musik in ein visuelles Spektakel verwandeln. Seine Visual-
DVD-Veröffentlichungen auf dem Label VMS zeugen von seiner Fähigkeit,
narrative Stränge in bewegten Bildern zu weben.
Die Anerkennung seiner Arbeit und seines Einflusses ist auch im
akademischen Bereich zu spüren, wo er als Gastdozent an der Alanus
Hochschule seine Erfahrungen und Einsichten an eine neue Generation von
Kreativen weitergibt. Dank des Stipendienprogramms 2020-22 des
Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW kann Tasso Treis
seine Forschung und Praxis weiter vorantreiben, um die Grenzen dessen,
was visuell möglich ist, neu zu definieren.
Okinawa69
Als Produzent, DJ, Sounddesigner und Dozent hat er sich dem Electro und
Techno verschrieben – tanzbar, experimentell, und stets mit dem Finger am
Puls der UK Bass & Breaks, Dubstep und Drum ’n‘ Bass Szenen. In seiner
Rolle als Mastering-Ingenieur teilt er sein profundes Wissen auch mit
Fachkollegen, zuletzt bei der Tonmeistertagung 2021 in Düsseldorf.
Robert Edwin Feuchtl Mato, wie Bob Humid bürgernah heißt, trägt in seinem
Namen die Spuren seiner Herkunft – Montevideo. Es ist diese
südamerikanische Wurzel, die ihm vielleicht jene Rastlosigkeit verlieh, die
ihn, beflügelt durch die Hitze seiner Heimatstadt, durch die Welt der Sounds
und Beats treibt.
In Köln, einer Stadt, die für ihre musikalische Diversität bekannt ist, wird
Humid als „Das gute Gewissen der Kölner Elektronikszene“ oder gar als
„Electro-Dandy“ gefeiert. Sein Stil, der sowohl im Studio als auch auf der
Bühne glänzt, lässt die Grenzen zwischen Genres verschwimmen. Mit
seinem charakteristischen Schneid und einem Auge für das
Außergewöhnliche, hat er sich nicht nur in den Clubs und auf den Bühnen
einen Namen gemacht, sondern auch hinter den Kulissen als Co-Organisator
der Veranstaltung „Lights! Lights!“.
Humids kreative Impulse beschränken sich nicht auf lokale Events. Durch die
LSB-TV-Cologne Sessions hat er sein Talent und seine Vision auch in die
Berliner TV-Landschaft exportiert. Seine jüngsten musikalischen
Veröffentlichungen zeigen die Bandbreite seines Schaffens: „Fresh From The
Fight“ und „Der schreiende Ast“, beide 2021 erschienen, sind Zeugnisse
seines künstlerischen Anspruchs und seiner experimentellen Natur.
Seine Remix-E.P. „The Material – DE RE MIXES“ ist ein audiovisuelles
Statement, das sich kritisch mit Themen unserer Zeit auseinandersetzt – eine
Meisterleistung in Sachen Klang und Konzept. Humid ist ein Künstler, der es
versteht, politisches Bewusstsein mit musikalischer Innovation zu verbinden.
Seine musikalische Reise begann 1989 mit Synthpop und Industrial-
Einflüssen, und schon bald wurde sein Song „Rosehead“ zum Kultklassiker.
Die Wende kam mit dem „Second Summer of Love“, als Bob von den
Breakbeats eines DJ Bleed inspiriert wurde. Was folgte, war eine Ode an den
Rave – ein Siegeszug durch die Untergrund-Clubs, von denen er nicht mehr
wegzudenken ist.
Sein Label Serve & Destroy Records, als Gegenpol zur Kölner 4/4-Dominanz
gegründet, festigte seinen Ruf als Innovator. Sein Debüt „Twisted Repairs/
Despairs“ war ein Aufbruch zu neuen Ufern im Drum’n’Bass, und mit „Second
Wind Phenomenon“ setzte er neue Maßstäbe in der elektronischen
Musikproduktion. Berühmtheiten wie John Peel und Mary Anne Hobbs zollten
ihm Anerkennung, indem sie seine Tracks auf BBC Radio One spielten.
Die Corona-Pandemie mag viele Künstler gebremst haben, doch für Bob
Humid war sie eine Zeit der Fokussierung und des Schaffens. Sein
kommendes Album „GRAVITY IS YOUR FRIEND“ wird mit Spannung
erwartet, und schon jetzt gibt er auf Tour Einblicke in dieses
vielversprechende Projekt. Live verwebt er die Spuren seiner besten
Produktionen zu neuen elektronischen Tanzmusik-Genres, immer mit
Respekt vor dem Experiment, ohne den Tanzfluss zu stören.
Bilder:
Mick Irmer [Bob Humid]
Heike Kurth [Pondskater]