Sendung YAG

Anfang der 80er Jahre kam Francis Gay als junger Journalist aus
Bordeaux nach Köln – mit offenen Ohren, unbändiger Neugier und einer
tief verwurzelten Liebe zur Musik. Er brachte eine eigene Radio- und
Musikkultur mit, geprägt von den Klängen Afrikas, der Karibik,
Lateinamerikas, Asiens und den pulsierenden Sounds der französischen
Banlieues. Voller Idealismus – und vielleicht auch ein wenig Naivität –
glaubte er, dass diese Musik hier auf großes Interesse stoßen würde, in
einem Land, das damals vor allem von angloamerikanischem Pop und
seinen lokalen Ablegern dominiert wurde.

Ganz falsch lag er damit nicht.
Denn bis heute ist er hier längst heimisch geworden, teilt seine
Begeisterung für Sounds, erzählt Geschichten über Künstler:innen und
Musikstile aus aller Welt, verfolgt die sich stetig wandelnde
Musiklandschaft und bringt sein Wissen in Radioformate und Musikevents
ein.

Zuletzt noch als Musikchef von COSMO. Die Neugier ist geblieben –
ebenso wie der Wunsch, Musik nicht als bloße Kulisse, sondern als
Ausdruck von Geschichte, Identität und Widerstand zu begreifen. Adorno
sagte einmal, Musik sei ein Medium gegen das Gleichförmige. Und genau
darum geht es ihm: um das Besondere, das Überraschende, das, was
Menschen verbindet und bewegt.