Was machen unsere DJs und Moderatoren eigentlich, wenn sie nicht gerade im Studio am Aachener Weiher auf Sendung sind? Muriel Schulte fragt nach.
In unserer Rubrik “Off Air / Was macht eigentlich..” erfahrt ihr mehr über die Menschen, die 674FM machen. Wo sie herkommen, wo sie hinwollen, und.. in dieser zweiten Folge: Wie fühlt sich Gold an?
Was macht eigentlich…
… Cool Cut?
von Muriel Schulte
Dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen, das kann manchmal Gold wert sein. Ganz sicher im Fall von Cool Cut alias Sandra Rijnders. Wenn sie einmal tanzt, dann hört sie nicht mehr auf – 3 Stunden, vier Stunden, fünf Stunden lang… „Ich bin zwar keine Musikerin, aber singen und tanzen kann ich“, erklärt sie mir.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie die Glückshormone von der Tanzfläche auch hinter das DJ-Pult mitgenommen hat und nun selbst ein Stück vom schimmernden Glück an die Partygäste weiter gibt. „Trittgold“ heißt die Sendung hier bei 674FM, die sie einmal im Monat mit ihrem Kollegen und Lebensgefährten Jan Kümmel realisiert. Es ist auch der Name ihres eigenen Labels und des ersten gemeinsam veröffentlichten Tracks.
Geht nicht, gibt’s nicht!
Cool Cut ist für den Sender auch noch in ganz anderer Hinsicht Gold wert ist. Die freiberufliche Grafikerin hat das Senderlogo entworfen und als CI-Master einen ganz erheblichen Teil zum visuellen Senderstart beigetragen. Ihr Motto: Geht nicht, gibt’s nicht! Es begleitet sie spätestens seit der großen Herausforderung, „coole“ Shirts für die in Köln berühmt berüchtigte Silberschwein-Partyreihe zu entwerfen. Ob sich ihr Name „Cool Cut“ nun mehr auf das Plotten bzw. Ausschneiden der Graphiken während des Herstellungsprozesses der Silberschwein-Shirts oder auf ihren Haarschnitt bezieht, dürfen wir immer wieder neu beurteilen. Ich habe mir sagen lassen, dass Beides schon öfter als sehr gelungen bezeichnet wurde.
„Trittgold“, ein Gefühl so wertvoll wie ein Goldbarren.
Auf einer Silberschwein-Party im Gloria Theater hat Cool Cut dann auch das Auflegen für sich entdeckt. Rund 600 Gäste hat sie damals zum Tanzen gebracht, mit Musik, die „ans Herz geht“ und glücklich macht. Neue Ideen findet sie durchs „Youtube-Surfen“; einfach Ausschau halten, nach Songs, die ihr selbst gefallen. So hören wir z.B. auch in der ersten Stunde der Radioshow immer etwas von Bodi Bill, einer zufälligen Entdeckung „guter Musik“ Cool Cuts. Die Arbeit mit den Vinyl-Platten überlässt sie aber lieber Jan. „Vinyl kann ich nicht“, erzählt sie mir, „weil meine Eltern früher immer gesagt haben, dass ich die Platten bloß nicht anfassen darf“.
„Man darf sich selbst nicht so wichtig nehmen und den Leuten einfach eine gute Zeit bereiten.“
Früher war es eher die Rock und Wave-Schiene, die sie als „gute Musik“ bezeichnet hätte, aber dann hat sie den Elektro-Klängen eine Chance gegeben und sich sofort in die mitreißenden Vibes verliebt. Zahlreiche private Buchungen von „Trittgold“ sprechen für sich. Auch Ankündigungen der Gastgeber, dass „die Leute sowieso nicht tanzen“, schrecken sie nicht. Nicht selten endete so etwas schon mit diversen Blasen an den Füßen der dann doch Tanzwütigen. Cool Cuts Rezept: „Man darf sich selbst nicht so wichtig nehmen und den Leuten einfach eine gute Zeit bereiten.“
Als gelernte Barista versteht sie es, die müden Lebensgeister ihrer Kundschaft im Cafecafe in Ehrenfeld mit einem leckeren Kaffee zu wecken. Sie selbst wohnt mit ihren beiden Töchtern im belgischen Viertel. Eine gute Entscheidung, denn ihre erste Wohnung in Köln befand sich doch „viel zu nah am Hauptbahnhof…und am Puff.“ An Köln gefällt ihr, dass es ein „riesengroßes Potenzial“ für die unterschiedlichsten Musikstile gibt. „Hier lässt jeder jeden einfach machen.“ Und so gibt es zum Beispiel auch bei 674FM schon einen Jingle mit den Stimmen ihrer beiden Töchter.
Madeira…
Cool Cuts großer Plan für die Zukunft: Noch mal auf Madeira auflegen. Mit Jan. Beim MADEIRADIG International Music Festival, bei dem es im restlichen Europa meist grau und ungemütlich ist und bei dem die beiden schon im Dezember 2013 ihr Auditorium verzaubert haben. Mit dem richtigen Beat. Mit den richtigen Vibes. Und mit dem Rauschen des Atlantiks im Hintergrund. Einfach Gold wert.
Bis dahin könnt ihr sie aber auf jeden Fall jeden dritten Samstag im Monat von 20.00 bis 24.00 Uhr hören, hier bei 674fm.