Der freie Autor und Musikkolumnist des Kölner Stadt-Anzeigers erlebte sein musikalisches Erweckungserlebnis Ende der 80er Jahre, als er im Luxor die wunderbare Band Green On Red sah und hernach den Großteil seiner Plattensammlung verkaufte. In der Folgezeit erwarb er Unmengen an Vinyl (und leider auch CDs), legte im Rose Club und M20 Platten auf und schaffte es während eines kurzen Gastspiels im MTC, mit einer eigens für eine 32-minütige Monster-Magnet-Nummer ausgeliehenen Nebelmaschine einen beträchtlichen Teil der Zülpicher Straße in Köln einzunebeln.
Den Versuch, auf Partys zielgruppengerecht den Dancefloor zu beschallen, gab er auf, als nach „Smells Like Teen Spirit“ jemand fragte, ob er noch mehr Tanzbares dabei habe, Foreigner zum Beispiel. Mit der Zeit entwickelte Bäcker eine immer größere Abneigung a) gegen Partys mit Foreigner-Fans und b) gegen Kunst, die keine Zweifel mehr kennt und einem aus 250 Meter Entfernung ihre unfassbare Relevanz entgegenbrüllt. Ausufernde Songdekonstruktionen landeten ebenso im Fach „Interessant, aber“ wie verwirrende Lo-fi-Experimente und obskure Versuche, osteuropäische Folklore mit Speed Metal zu versöhnen. Von der Tradition, unter Alkoholeinfluss lange verschollene Jazz-Aufnahmen mit keinem Saxophon-Solo unter zehn Minuten zu erwerben, wurde Abstand genommen.
Wenn Bäcker heutzutage gefragt wird, welche Art von Musik sein Herz erwärmt, so pflegt er darauf „gute Songs“ zu sagen. Townes van Zandt, Laura Veirs, The Sadies, Kevin Morby, James Yorkston, Kris Dane, King Creosote, Eric Pfeil … Die Liste hoch geschätzter Musiker ist lang und bedarf ständiger Erweiterung. Vor allem aber bewundert Bäcker den stets stilsicheren Robert Forster, und von dem hat er auch den Titel seiner zweistündigen Sendung bei 674.fm geklaut: „Songs to play“.