Di. 6.9.22 | 22:00 – 24:00 Uhr
Fundstücke
Bei der Entdeckung neuer Welten, dem Erforschen unbekannten Terrains suchen wir nach Orientierung, streben nach Übersicht, wollen wissen wo wir stehen.
Auch bei der Beschäftigung mit Jazz wird früher oder später dieses Gefühl entstehen.
Der suchende Hörer möchte Zusammenhänge erkennen, Strömungen nachvollziehen, den Ursprung realisieren, das große Ganze verstehen.
Ähnlich berühmten Entdeckern, Forschern und Reisenden, die Karten erstellten, wird der Musikbegeisterte versuchen die unendliche Vielfalt des Jazz mit einer Art Katalogisierung, der Bestimmung von Stilen und Genres das Bekannte vom Unbekannten zu trennen.
Irgendwann entsteht die Erkenntnis, dass keines dieser Modelle funktioniert.
Der Organismus Jazz ist nicht mit Schaubildern, Verlaufsdiagrammen oder virtuellen Schubladen zu reproduzieren. Jazz muss gehört und gefühlt werden.
Also lasst uns neue Türen öffnen, Fundstücke genießen und unsere Schallplatten einfach so ordnen, damit wir sie wiederfinden.
Das Foto zeigt ein Stück eines Baumstammes, der als Totholz von Insekten besiedelt, ein geheimnisvolles Labyrinth ohne für uns erkennbare Ordnung entstehen ließ.
Ein gelungenes Sinnbild für die tiefgründige Unerklärlichkeit des Jazz finde ich.
Dieses Fundstück stammt vom Finnens Fodspor Trail an der Nordspitze Bornholms.
Bleibt engagiert.
Hört mehr Jazz.
#hausmullerunddasjazz
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oder direkt unter www.mixcloud.com/hausmüller später nachhören.